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Schwerin, 5. August 2022. Im ersten Halbjahr 2022 haben sich Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern deutlich häufiger krankgemeldet als im Vorjahr: Der Krankenstand lag für Januar bis Juni bei 5,5 Prozent und damit 0,9 Prozentpunkte höher als im ersten Halbjahr 2021. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hatten wieder so viele Fehlzeiten wie vor der Pandemie. Fast jeder sechste Fehltag im Job (17,9 Prozent) ging auf eine Atemwegserkrankung zurück. Corona verursachte 92 Fehltage je 100 Versicherte, siebenmal so viele wie im Vorjahr. Das zeigt eine aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit. Die Krankenkasse hat alle Krankschreibungen des ersten Halbjahrs 2022 von rund 67.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern ausgewertet.
Auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern kamen im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 995 Fehltage, 159 Tage mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Grund für den Anstieg waren vor allem die vielen Atemwegserkrankungen. Die Anzahl der Fehltage wegen Husten und Schnupfen ging von 67 Tagen je 100 Versicherte im 1. Halbjahr 2021 auf 178 Tage hoch. Atemwegserkrankungen waren damit hinter Muskel-Skelett-Erkrankungen die zweithäufigste Ursache fürs Fehlen wegen Arbeitsunfähigkeit mit einem Anteil von 17,9 Prozent. Ausfälle wegen Corona legten ebenfalls auf nun 92 Fehltage je 100 Versicherte zu – nach knapp 13 Fehltagen mit Corona-Bezug im ersten Halbjahr 2021.
Mecklenburg-Vorpommern bei Corona-Fehltagen an der Spitze
„Parallel zu der schrittweisen Lockerung der Corona-Einschränkungen im März 2022 konnte sich eine ausgeprägte Erkältungs- und Grippewelle entwickeln“, kommentiert Sabine Hansen, Landeschefin der DAK-Gesundheit, die Ergebnisse. Diese Erkältungswelle sei von einer hochansteckenden Omikron-Variante begleitet worden, die so viel Arbeitsausfall bewirkt habe wie keine Variante zuvor. „Die Omikron-Welle hat in Mecklenburg-Vorpommern für so viele Corona-Fehltage gesorgt wie in keinem anderen Bundesland.“ Mecklenburg-Vorpommern liege an der Spitze – weit über dem bundesweiten Durchschnitt von 64 Fehltagen je 100 Versicherte. „Deshalb fordern wir, dass die Krankschreibung per Telefon zu einer dauerhaften Lösung wird, um die Ansteckungsgefahr in den Arztpraxen zu reduzieren. Unmittelbar nach der politischen Sommerpause muss für eine Dauerlösung die gesetzliche Grundlage geschaffen werden“, so Hansen.
Muskel-Skelett-Erkrankungen führen die Statistik an
Rückenschmerzen und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen standen in Mecklenburg-Vorpommern an erster Stelle der Fehltage-Statistik. Fast jeder fünfte Fehltag wurde damit begründet (18,4 Prozent). Danach folgten Atemwegserkrankungen. An dritter Stelle standen psychische Erkrankungen mit einem Anteil von 15,4 Prozent. Insgesamt stieg der Krankenstand in Mecklenburg-Vorpommern bei DAK-versicherten Erwerbstätigen im ersten Halbjahr auf 5,5 Prozent: Es waren an jedem Tag des Halbjahrs von 1.000 Beschäftigten 55 krankgeschrieben – nach 46 im ersten Halbjahr 2021. 44 Prozent hatten bis einschließlich Juni mindestens eine Krankschreibung. Zum Vergleich: 2021 musste sich bis zum Ende des ersten Halbjahrs erst ein gutes Drittel der Beschäftigten wenigstens einmal krankschreiben lassen.
Hoher Arbeitsausfall im Krankenhaus
Nach Berufsgruppen betrachtet fehlten Beschäftigte in medizinischen Gesundheitsberufen besonders häufig mit einer Krankschreibung bei der Arbeit. Pflegekräfte in Kliniken beispielsweise hatten im ersten Halbjahr 2022 im Durchschnitt 1.220 Fehltage je 100 Versicherte. Eher wenig Arbeitsausfall gab es im Tourismus, in Hotels und Gaststätten mit 747 Fehltagen je 100 Versicherte. Einen besonders großen Anstieg hatten die Beschäftigten in Erziehungsberufen. Die Zahl der Fehltage ging in Kitas und anderen Einrichtungen auf 1.193Tage je 100 Versicherte hoch – nach 838 Tagen im ersten Halbjahr 2021.
Die DAK-Gesundheit hilft Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern mit Angeboten des Betrieblichen Gesundheitsmanagements dabei, die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und zu stärken. Mehr dazu unter: www.dak.de/bgm.