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Hamburg/Bonn, 27. Oktober 2022. Großer Erfolg für das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau (Bayern): Mit Ideen, die den Pflegekräften auf einer chirurgischen Modellstation in Zukunft ein selbstbestimmtes Arbeiten ermöglichen, belegt das Klinikum den ersten Platz beim Deutschen Förderpreis für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) der DAK-Gesundheit und der Kommunikationsberatung MCC. Das unterfränkische Krankenhaus gewinnt einen Sachpreis im Wert von 30.000 Euro. Der Förderpreis wird in diesem Jahr zum siebten Mal vergeben, diesjähriger Schwerpunkt ist das Thema „New Work aktiv gestalten – Chancen für eine gesunde Führung nutzen“.
Den zweiten und dritten Preis erhielten das evangelische Klinikum Niederrhein in Duisburg (Nordrhein-Westfalen) und das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantationen e.V. in Neu-Isenburg (Hessen). DAK-Vorstandsmitglied Dr. Ute Wiedemann und Prof. Dr. Bernhard Badura von der Universität Bielefeld ehrten die Gewinner in Bonn im Rahmen des Kongresses „Betriebliches GesundheitsManagement“. „Die ausgezeichneten Projekte zeigen, wie sich mit innovativen Ideen die neue Arbeitswelt aktiv gestalten lässt“, sagt Dr. Ute Wiedemann. „Mit unserem Förderpreis möchten wir eine Unterstützung dabei geben, zukunftsfähige Modelle des gemeinsamen Arbeitens umzusetzen und dabei die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern.“
Selbstorganisiertes Arbeiten im Team
Das Siegerprojekt des Klinikums Aschaffenburg-Alzenau will neue Wege in der Organisation von Abläufen und Arbeitsaufträgen gehen. Dafür soll der so genannte „Loop Approach“ in einem Pflege-Team eingeführt werden. Der Loop Approach ist eine Methode, um Organisationen von innen heraus zu transformieren. „Unser Ziel ist, die starren Strukturen in der stationären Pflege ein Stückweit aufzubrechen und den Mitarbeitern mehr Selbstbestimmung in ihrem Arbeitsalltag zu ermöglichen“, sagt Silke Dittrich, Leiterin von Personalentwicklung und -marketing am Klinikum Aschaffenburg-Alzenau. „Die Rollen und Prozesse, die bisher auf der Station etabliert waren, werden neu gedacht und definiert – ganz unabhängig von den ‚ursprünglichen‘ Aufgabengebieten des einzelnen Mitarbeiters. In regelmäßigen Meetings überlegt das Kollegium gemeinsam, was gut läuft, was gebraucht wird und wer was übernimmt. So ermöglichen wir Selbstbestimmung und Selbstorganisation.“
Der Loop-Approach sieht wiederkehrende Treffen – also „Loops“ – vor, an denen die Beschäftigten sich in der Gruppe selbst nach Bedarf organisieren. Mit den erlernten Methoden können Prozesse effizient und zeitnah nachgebessert werden. Dabei soll losgelöst von Hierarchien jeder und jede alle Aufgaben übernehmen können – in den Grenzen der einzelnen Professionen versteht sich. „So kann es dann sein, dass ein Kollege für eine bestimmte Zeit als Schnittstellenmanager fungiert, sich um Diagnostik, Wäscheversorgung und so weiter kümmert. Eine Kollegin macht den Dienstplan, andere gehen ans Patientenbett und so weiter. Das Team bestimmt die Rollenzuteilung gemeinsam und auf Augenhöhe“, so Silke Dittrich. Der „Loop Approach“ wird im Klinikum Aschaffenburg-Alzenau bereits in Teilen der Ärzteschaft umgesetzt. Mit dem neuen Projekt soll diese Methode erstmals im Pflegebereich zum Einsatz kommen und eine jetzt noch leerstehende chirurgische Station zur Modellstation werden.
Unterstützung bei der Umsetzung von BGM-Projekten
Die DAK-Gesundheit unterstützt das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau mit BGM-Maßnahmen im Wert von 30.000 Euro, die Unternehmen auf Platz zwei und drei erhalten Maßnahmen für 20.000 Euro und 10.000 Euro. Das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau gehört zu den zehn größten Krankenhäusern Bayerns und ist akademisches Lehrkrankenhaus der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Es hat rund 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Standorten Aschaffenburg und Alzenau-Wasserlos in Unterfranken.
Der Deutsche BGM-Förderpreis ist eingebunden in ein breites Programm zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Damit engagiert sich die DAK-Gesundheit bundesweit in vielen hundert Unternehmen, um dort für ihre Versicherten frühzeitig die Weichen zum Gesundbleiben zu stellen. Weitere Informationen zum BGM der DAK-Gesundheit gibt es auch unter: www.dak.de/bgm