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Baden-Württemberg: Gesundheitswesen mit höchsten Ausfalltagen wegen psychischer Erkrankungen

Stuttgart, 25. März 2021. Die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen sind im Corona-Jahr 2020 in Baden-Württemberg im Gesundheitswesen am höchsten. Mit rund 295 Fehltagen je 100 erwerbstätigen DAK-Versicherten landet die Branche bei Depressionen und Co. vor der öffentlichen Verwaltung erneut auf dem ersten Platz. Insgesamt sind im Südwesten die Fehlzeiten aufgrund von Seelenleiden gegen den Bundestrend leicht gesunken. Das geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit für Baden-Württemberg hervor.  Bei den Ausfalltagen wegen psychischer Erkrankungen waren mehrheitlich Frauen betroffen. Ein psychischer Krankheitsfall dauerte 2020 durchschnittlich 36 Tage – und damit 2,5 Tage länger als im Vorjahr.

„Die aktuelle Analyse zeigt, wie gerade im Gesundheitswesen Menschen mit psychischen Problemen besonders unter den Belastungen und Einschränkungen der Pandemie leiden“, sagt Siegfried Euerle, Landeschef der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg. „Es ist offensichtlich, dass das Gesundheitswesen bis an die Grenzen belastet ist.“ Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut Daten von über 280.000 bei der Kasse in Baden-Württemberg versicherten Beschäftigten ausgewertet.  Eingegangen sind alle Fehlzeiten, für die eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung mit einer psychischen Diagnose an die Kasse geschickt wurde.

Bei den Geschlechtern gibt es eine gegensätzliche Entwicklung. Während unter Pandemie-Bedingungen die Fehlzeiten bei Frauen um vier Prozent stiegen, gingen sie bei den Männern im Südwesten um zehn Prozent zurück. So fielen bei DAK-versicherten Arbeitnehmerinnen 2020 rund 244 Fehltage je 100 Versicherte an. Sie haben damit knapp 50 Prozent mehr Ausfalltage als Männer, die auf rund 165 Tage kamen.

Mehr langwierige Krankschreibungen
Der DAK-Psychreport zeigt, wie sich in Baden-Württemberg bei den psychischen Erkrankungen 2020 das Verhältnis von kurzen zu langwierigen Fällen verändert hat: Bei kurzen Krankschreibungen bis zu drei Tagen gab es einen Rückgang um 27 Prozent, bei einer Woche von 17 Prozent. Krankschreibungen von mehr als zwei Wochen nahmen hingegen zu.

Anpassungsstörungen gewinnen an Bedeutung
Depressionen verursachen 2020 mit 79 Fehltagen je 100 Versicherte weiterhin mit Abstand die meisten Fehltage. Hier gab es einen leichten Rückgang um rund ein Prozent. Unter Pandemie-Bedingungen gewinnen die Anpassungsstörungen an Bedeutung: Es entfielen 46 Tage je 100 Versicherte auf diese zweitwichtigste Diagnose und damit sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Mit Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein belastendes Lebensereignis, zum Beispiel einen Trauerfall, gemeint. Dies kann sich in negativen Veränderungen des Gemütszustandes oder auch in Störungen des Sozialverhaltens ausdrücken.

Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands und versichert 5,6 Millionen Menschen, rund 650.000 davon in Baden-Württemberg.

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Daniel Caroppo

Pressesprecher Baden-Württemberg & Saarland

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