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Hämorrhoiden: Das Wichtigste ist eine schnelle Behandlung

Hämorrhoiden: Frau in Jeans von hinten.

Jeder Dritte über 30 Jahren und jeder Zweite über 50 Jahren leidet unter schmerzhaft veränderten Hämorrhoiden – Frauen häufiger als Männer. Wer das Problem rechtzeitig angeht, kann Komplikationen und eine Operation vermeiden.

Symptome: Wie machen sich Hämorrhoiden bemerkbar?

Hämorrhoiden sind Schwellkörper, die im unteren Enddarm ein dichtes Gefäßpolster bilden. Im Normalfall spüren wir sie gar nicht. Sind Hämorrhoiden jedoch vergrößert oder entzündet, machen sie sich meist durch Juckreiz, Brennen, Nässegefühl oder Schmerzen im Afterbereich bemerkbar. Oftmals kommt es auch zu leichten Blutungen, Sekretabsonderungen oder dem Gefühl, den Darm nicht vollständig entleeren zu können.

Wichtig: Diese Beschwerden sollten unbedingt ernstgenommen und ärztlich abgeklärt werden – auch wenn sie einzeln auftreten. Denn wenn ein sogenanntes Hämorrhoidalleiden nicht behandelt wird, können sich die Gefäßpolster irgendwann so stark vergrößern, dass sie aus dem After hervortreten und sich nicht mehr von selbst zurückziehen. Außerdem kann es zu starken Blutungen und ungewolltem Stuhlabgang kommen.

Ursachen: Wie entstehen Hämorrhoiden?

Ein häufiger Grund für die Entstehung eines Hämorrhoidalleidens ist ein schwaches Bindegewebe. Aber auch Bewegungsmangel und Übergewicht sind Risikofaktoren. Denn jedes Extra-Kilo übt erhöhten Druck auf den Beckenboden und den Schließmuskel aus. Und: Verdauungsbeschwerden wie etwa häufige Verstopfungen, die mit langem Pressen auf der Toilette einhergehen, führen ebenfalls dazu, dass Hämorrhoiden dauerhaft anschwellen.

Auch die erbliche Veranlagung spielt eine Rolle bei der Entstehung. Bei Frauen treten Hämorrhoiden zudem häufig in der Schwangerschaft auf. Die hormonelle Veränderung sowie die Gewichtszunahme führen dazu, dass das Bindegewebe schwächer wird und Flüssigkeitseinlagerungen den Blutfluss behindern.

Diagnose: Wie wird das Leiden festgestellt?

Darmspiegelung

Hämorrhoiden sollten niemals auf eigene Faust diagnostiziert und behandelt werden, sondern immer ärztlich abgeklärt werden. Denn: Hinter Symptomen wie Schmerzen und Blutungen im Enddarmbereich kann auch Haut- oder Darmkrebs stecken. Der richtige Ansprechpartner für Hämorrhoidalleiden ist ein Facharzt für Enddarmerkrankungen, ein sogenannter Proktologe. Scheuen Sie sich nicht, einen Termin zu vereinbaren, wenn Sie Beschwerden haben!

Der Proktologe tastet zunächst den Darmausgang mit den Fingern auf Veränderungen ab und führt zudem meist eine Spiegelung des Enddarms durch. Diese dauert nur wenige Minuten und ist in der Regel nicht schmerzhaft. Findet der Arzt durch diese Untersuchung keine Ursache für die Symptome, wird er zu einer Darmspiegelung raten, um den Darm auf andere Erkrankungen zu untersuchen.

Therapie: Was hilft gegen Hämorrhoiden?

Im Anfangsstadium einen Hämorrhoidialleidens genügt oft schon eine Anpassung der Lebensgewohnheiten. Neben viel Bewegung kommt es vor allem auch auf eine Ernährungsanpassung an: Obst, Gemüse und Vollkornprodukte fördern die Verdauung und beugen damit Verstopfungen und dem damit verbundenen Pressen auf der Toilette vor. Gleichzeitig werden durch eine gesündere Ernährung und ausreichend Bewegung auch überschüssige Kilos abgebaut. Andere sanfte Maßnahmen sind Sitzbäder mit Eichenrinde und spezielle Hämorrhoidensalben aus der Apotheke. Beides wirkt beruhigend, schmerzlindernd und abschwellend.

Bessern sich die Beschwerden dadurch nicht, müssen die Hämorrhoiden verödet werden. Bei dem ambulanten und fast schmerzfreien Eingriff wird eine Flüssigkeit in die vergrößerten Adern gespritzt, die sie schrumpfen lässt. In weiter fortgeschrittenen Stadien werden die vergrößerten Hämorrhoiden meist mit der sogenannten Gummiband-Ligatur behandelt. Bei diesem ebenfalls fast schmerzfreien ambulanten Eingriff stülpt der Proktologe einen kleinen Gummiring über die betroffene Hämorrhoide. Dadurch wird sie nicht mehr mit Blut versorgt und stirbt ab.

Nur in extremen Fällen müssen Hämorrhoiden durch eine Operation im Krankenhaus entfernt werden. Das kann jedoch durch eine rechtzeitige Behandlung verhindert werden.

Vorbeugung: Wie schütze ich mich vor Hämorrhoiden?

Ernährungskurse

Wir helfen Ihnen auf dem Weg zu einer besseren Ernährung.

Mit ein paar einfachen Maßnahmen kann das Risiko für die Entstehung eines Hämorrhoidalleidens deutlich gesenkt werden:

  • Auf ballaststoffreiche Kost setzen.
  • Viel trinken (zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßten Tee täglich).
  • Auf regelmäßigen Stuhlgang achten – das Bedürfnis also nicht unterdrücken.
  • Die richtige Analhygiene: Den Analbereich nach dem Stuhlgang mit etwas warmem Wasser reinigen, danach vorsichtig trockentupfen.
  • Übergewicht abbauen.
  • Ausreichend bewegen – mindestens eine halbe Stunde pro Tag.

Tipps: Worauf sollte ich noch achten?

Wer schon einmal mit Hämorrhoiden zu kämpfen hatte, sollte im Alltag auf ein paar zusätzliche Dinge achten:

  • Nicht scharf essen – Gewürze wie Chili & Co. reizen den sensiblen Bereich.
  • Kein parfümiertes, feuchtes Toilettenpapier nutzen. Das irritiert die Haut zusätzlich.
  • Wenig Alkohol trinken: Wein & Co. begünstigen die Vergrößerung der Gefäßpolster.
  • Keine Zeitschriften auf der Toilette: Das lädt zum Verweilen ein – und längere „Sitzungen“ tragen zur Entstehung von Hämorrhoiden bei.
Aktualisiert am:
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