„bunt statt blau“ Schülerin aus Leer gewinnt landesweiten Plakatwettbewerb gegen Rauschtrinken
Hannover, 17. Mai 2023. „bunt statt blau“: Unter diesem Motto beteiligten sich im Frühjahr bundesweit mehr als 7.000 Schülerinnen und Schüler am Plakatwettbewerb der DAK-Gesundheit gegen das sogenannte Rauschtrinken bei Jugendlichen. In Niedersachsen kommt das beste Plakat von der 15-jährigen Gita Maali aus Leer. Sie setzte sich gegen 574 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch und wurde zusammen mit den anderen Landessiegerinnen und Landessiegern in Hannover geehrt. Sozialminister Dr. Andreas Philippi übergab als Schirmherr der Aktion in Niedersachsen die Preise und Urkunden.
„Mein Plakat zeigt eine junge Frau, die Alkohol trinkt und sich der Gefahren nicht bewusst ist, während hinter ihr die schrecklichen Folgen von ungesundem Konsum zu sehen sind“, so beschreibt Gita Maali ihr Kunstwerk. „Mit diesem Plakat möchte ich ein kritisches Bewusstsein schaffen. Ich habe Szenen dargestellt, bei denen junge Menschen, die unter Alkoholeinfluss stehen, in Schwierigkeiten stecken oder in Unfälle geraten. Mir war es wichtig, die negativen Aspekte in den Mittelpunkt zu stellen, damit die jungen Menschen sich dieser bewusst werden“, betont Maali. Mit ihrer beeindruckenden Arbeit gewann die fünfzehnjährige Schülerin aus Leer den Hauptpreis von 300 Euro.
Der zweite Platz ging an die Siegerin des Vorjahres, Mara Krüger aus Bad Salzdetfurth. Die Siebzehnjährige besucht die dortige IGS. Der dritte Rang geht an das Trio der 9a des Werner-von-Siemens-Gymnasium aus Bad Harzburg: Anna Sukkau (14), Marie-Sophie Seidel (15) und Pia-Marie Floegel (15). Den Sonderpreis „Junge Talente“ erhielten Luisa Fuchs (12) und Sophie Schuljak (12) aus Isernhagen. Das Plakat der beiden Schülerinnen, welches sie zusammen mit dem Verein für Musik und Kunst Hannover gemalt haben, ist außerdem für den Bundessieg am 1. Juni 2023 in Berlin nominiert.
Erstmalig wurde in diesem Jahr ein „Kreativ-Sonderpreis“ an vier Schüler aus Echem vergeben. Henri Ott (15), Gereon Elia Grimme (16), Jamie Bolevic (16) und Jasper Hostwig (15) haben gemeinsam in einem fünf-minütigen Video den Fokus auf einen bewussten Umgang mit Alkohol gelegt.
Minister Philippi: Jugendliche setzen sich kreativ mit dem Image von Alkohol und den Folgen des Rauschtrinkens auseinander
„Alkoholkonsum gilt leider vielfach noch als „cool“. Kinder und Jugendliche wollen zeigen, dass sie etwas vertragen, dass sie in der Clique mithalten können. Hier müssen wir bei der Prävention ansetzen. Ermahnungen und Drohungen erreichen junge Leute eher wenig. Der Wettbewerb „bunt statt blau“ schlägt andere Wege ein. Schülerinnen und Schüler setzen sich kreativ mit dem Image von Alkohol und den Folgen des Rauschtrinkens auseinander – und diese Folgen verdeutlicht hier insbesondere auch das Siegerbild. Es macht aufmerksam und regt zum Nachdenken an“, sagt Dr. Andreas Philippi, Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung in Niedersachsen.
Entwicklung im Bundestrend
„Im Vergleich zu 2020 sehen wir einen leichten Zuwachs bei alkoholbedingten Klinikeinweisungen bei Kindern und Jugendlichen. Um diesen Trend zu stoppen, setzen wir weiter auf eine wirksame Prävention und führen deshalb unsere erfolgreiche Kampagne ‚bunt statt blau‘ fort“, sagt Dirk Vennekold, Leiter der DAK-Landesvertretung. 2021 kamen nach aktueller Statistik bundesweit rund 11.650 Zehn- bis unter Zwanzigjährige volltrunken in eine Klinik, vier Prozent weniger als im Vorjahr. In Niedersachsen ist nach Angaben der DAK-Gesundheit die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent (insgesamt 1.012 Kinder) gestiegen. „Ich hoffe, dass wir gegen diese negative Entwicklung auch mit unserer vorausschauenden Präventionsarbeit entgegenwirken können“, so Vennekold.
Selbstgestaltete Plakate wirken
Die Plakate, die Schülerinnen und Schüler bei „bunt statt blau“ gestalten, sind für Gleichaltrige besonders eindrucksvoll: Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel hat in einer umfangreichen Studie die Wirkung der selbst gemalten Plakate im Vergleich zu konventionellen Warnhinweisen untersucht. Demnach verstärken die von Kindern und Jugendlichen gestalteten „bunt statt blau"-Plakate bei jungen Menschen die Wahrnehmung, dass Alkoholkonsum schädlich ist. Sie haben eine stärker sensibilisierende Wirkung als traditionelle, eher an Erwachsene gerichtete, Warnhinweise.
„bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ 2023 ist bereits die vierzehnte Auflage des kreativen Plakatwettbewerbs. Insgesamt haben seit 2010 fast 130.000 Schülerinnen und Schüler an der Aktion teilgenommen, die im Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne genannt wird. Sie ist seit April 2010 von der Europäischen Kommission zertifiziert und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
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