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Geschlechtskrankheiten frühzeitig erkennen: Alles zum STI-Test

Symbolbild für STI-Test
Geschlechtskrankheiten, kurz STI, sind kein Weltuntergang. Vor allem nicht, wenn du weißt, was wann und wie zu tun ist. Dafür ist dieser Artikel da. Hier erfährst du, wo du dich testen lassen kannst, wie so ein Test abläuft und warum es keinen Grund gibt, sich zu schämen.
Chlamydien, HPV oder Syphilis: Vielleicht hast du diese Begriffe schon mal gehört. Allein der Klang ist irgendwie unangenehm, oder? Doch dahinter verbirgt sich etwas noch viel Unangenehmeres: Geschlechtskrankheiten. Die bezeichnet man auch als STI. So wie du dir eine Grippe oder einen Schnupfen einfangen kannst, kannst du dich auch beim Sex mit verschiedenen Bakterien, Viren oder Parasiten anstecken. Und daraus kann dann eine STI entstehen. Das passiert. Ziemlich häufig sogar. Deshalb ist es wichtig, dass du dich regelmäßig auf Geschlechtskrankheiten testen lässt. Um andere nicht anzustecken und natürlich auch, um dich selbst zu schützen. Denn viele STIs verursachen zunächst keine Symptome, wodurch sie häufig unbemerkt bleiben.

Was genau sind STIs?

Zunächst einmal gilt es zu wissen, was STI eigentlich heißt. Nun, STI ist die Abkürzung für „Sexually transmitted infections“. Auf gut Deutsch: sexuell übertragene Infektionen. Das Besondere an dieser Art der Infektionskrankheiten ist also einfach, dass sie beim Sex übertragen werden. Dabei sind manche von ihnen sehr unangenehm, andere weitgehend harmlos. Einige wenige können sogar lebensbedrohlich werden. Aber keine Sorge: Werden STIs frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen im Normalfall ziemlich gut.

Die häufigsten STIs sind Chlamydien und Tripper. HIV und Syphilis die gefährlichsten. Hepatitis B oder HPV hast du vielleicht auch schon mal gehört. Mehr über die verschiedenen STIs erfährst du in unserem Artikel „Geschlechtskrankheiten – warum du niemals ungeschützten Sex haben solltest“. 
J2: VORSORGEUNTERSUCHUNG
Bei der J2 (zwischen 16 und 17 Jahren) handelt es sich um eine einmalige Vorsorgeuntersuchung. Es geht um Früherkennung körperlicher Probleme sowie Sexualitätsstörungen. Die J2 ist eine freiwillige Mehrleistung der DAK-Gesundheit. MEHR INFOS

PS: Ab 20 Jahren können junge Frauen einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, auch wegen Früherkennung möglicher Krebserkrankungen.

Wann sollte ich mich auf STIs testen lassen?

Du hast keinerlei Beschwerden und Sex macht Spaß wie eh und je? Warum dann testen lassen?! Nun, ganz so einfach ist das nicht. Denn manchmal zeigt dein Körper dir nicht an, dass du bereits infiziert bist. Das heißt, selbst wenn du keine Symptome hast, solltest du dich hin und wieder auf STIs testen lassen. Besonders dann, wenn bei deinem Sexualpartner oder deiner Sexualpartnerin eine Geschlechtskrankheit festgestellt wurde. Dann ist die Wahrscheinlichkeit nämlich hoch, dass du sie inzwischen auch hast. Ein Test ist außerdem ratsam, wenn du Sex ohne Kondom hattest. Vor allem, wenn du nicht sicher sein kannst, ob dein Gegenüber auch mit anderen Personen schläft. Solltest du deine Geschlechtspartner häufig wechseln, lass dich am besten mindestens einmal pro Jahr auf STIs testen.
Oft zeigt dir dein Körper auch an, dass du eine Geschlechtskrankheit hast. Juckreiz, Brennen oder Schmerzen im Genitalbereich gehören zu den typischen Beschwerden. Ungewöhnlicher Ausfluss, Ausschlag oder grippeähnliche Symptome können ebenfalls auf eine STI hindeuten. Gut zu wissen: In vielen Fällen übernehmen wir von der DAK-Gesundheit die Kosten für den Test. Vor allem dann, wenn ein konkreter Krankheitsverdacht besteht oder du mit einer Person geschlafen hast, die später positiv getestet wurde. Was wir als Krankenkasse unabhängig davon auch übernehmen: Einen jährlichen Test auf Chlamydien für Frauen bis zum 25. Lebensjahr.

Wo lasse ich mich auf STIs testen?

Wenn du dich auf STIs testen lassen willst, bist du sowohl in einer gynäkologischen als auch urologischen Praxis an der richtigen Adresse. Solltest du unsicher sein, kannst du auch erst mal deine Hausarztpraxis ansteuern. Hier wird man dir sicher weiterhelfen können – selbst wenn nicht alle Hausarztpraxen Untersuchungen auf STIs durchführen. Wenn du einen Termin für einen Test vereinbarst und bereits konkrete Beschwerden nennen kannst, sag das auf jeden Fall am Telefon. Mit etwas Glück wirst du dann bei der Terminvergabe bevorzugt. Auch gut zu wissen: In einigen Städten gibt es bestimmte Beratungs- und Teststellen sowie sogenannte Checkpoints, die Hilfe und Untersuchungen anbieten. Auch Gesundheitsämter führen HIV- und STI-Tests durch. Dabei unterliegen solche Tests generell der ärztlichen Schweigepflicht. Ohne deine Zustimmung wird also niemand etwas über den Gesundheitszustand deines Intimbereichs erfahren!
Mehr zum Thema Schweigepflicht erfährst du übrigens in unserem Artikel „Schweigepflicht: Erfahren meine Eltern von meinem Besuch beim Frauenarzt?“ 

Wie läuft ein STI-Test ab?

Auch wenn das erst mal komisch klingt: Neben Kondomen ist Ehrlichkeit ein vielversprechendes Mittel, um sich vor Geschlechtskrankheiten zu schützen. Wenn du deinem Arzt oder deiner Ärztin von vornherein auf den Tisch legst, was bei dir so abgeht, kann dir am besten geholfen werden. Manche Details werden dir womöglich nicht ganz so leicht über die Lippen gehen. Aber keine Sorge: Für Ärzte ist das Vorgespräch genau wie die Untersuchung selbst absolute Routine. Es gibt nichts, was sie nicht schon mal gehört haben.

Nach dem Gespräch folgt erst einmal die Blickdiagnose. Das heißt, der Arzt oder die Ärztin untersucht deine Geschlechtsorgane, deinen Mund- und Rachenbereich sowie deinen Anus. Anschließend kommen verschiedene Testmethoden zum Einsatz – je nachdem, ob Viren, Bakterien oder Parasiten für die STI verantwortlich sind. Denn Erreger können nicht nur an verschiedenen Körperstellen, sondern auch in verschiedenen Flüssigkeiten auftauchen. Entsprechend erfolgt entweder ein Bluttest, eine Urinprobe oder ein Abstrich an der betroffenen Stelle. Oder alles nacheinander, um auf Nummer sicher zu gehen. Die Tests landen anschließend im Labor. Ungefähr eine Woche später erhältst du das Ergebnis.

Fazit

Du siehst: Es ist überhaupt nichts dabei, sich regelmäßig auf STIs testen zu lassen. Denn egal, wie gut man aufpasst – es kann jedem passieren, sich mit einer Geschlechtskrankheit anzustecken. Es gibt auch keinen Grund, sich dafür zu schämen. Weder bei der Untersuchung noch für den Fall, dass du infiziert bist. Wichtig ist, dass du ehrlich mit deinen Sexualpartnerinnen und -partnern bist. So wissen sie, woran sie sind, und geben die STI nicht unbemerkt weiter.

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.

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